verfasst am 07.12.2023
Umsatzsteuer
Hast du dich evtl. schon selbständig gemacht, bist dir aber teilweise noch unsicher, was du als Unternehmer:in über Steuern und Bürokratie wissen musst? Dann bist du hier am richtigen Ort! In diesem Beitrag erkläre ich dir bspw., was du als selbständige:r über die Umsatzsteuer wissen musst.

Was ist die Umsatzsteuer?
Die Umsatzsteuer (USt) kann man mit der Mehrwertsteuer (MwSt) gleichstellen. Sie wird auf alle Produkte und Leistungen, die man verkauft, erhoben (§1 Abs. 1 Nr. 1UStG) und beträgt idR. 19%. Als Privatperson muss man sich mit der Umsatzsteuer nicht beschäftigen, da in Deutschland der Preis eines Produkts die MwSt schon enthält und man diese dadurch automatisch bei dem Kauf einer Sache bezahlt. Als Unternehmer:in jedoch wird das Thema Umsatzsteuer etwas komplizierter.
Mehrwertsteuer ist lediglich ein umgangssprachlicher Begriff für Umsatzsteuer. Erfahrungsgemäß benutzt man den Begriff MwSt unter Verbraucher:innen und den Begriff USt unter Unternehmer:innen.
Was heißt die Umsatzsteuer für mich als Kleinunternehmer?
Wenn du ein Gewerbe angemeldet hast und davon ausgehst, mit deinem Gewerbe noch keinen allzu hohen Umsatz zu machen, bedeutet die Umsatzsteuer für dich noch nicht viel. Um uns Kleinunternehmer:innen das Leben etwas zu vereinfachen, gibt es eine sog. Kleinunternehmerregelung, welche kurz zusammengefasst sagt, dass Kleinunternehmer:innrn nicht Umsatzsteuerpflichtig sind. Das bedeutet, dass du dich damit erstmal nicht beschäftigen musst, außer dass du auf deiner Rechnung angeben musst, dass die Leistung Umsatzsteuerfrei ist nach §19 UstG.
Kleinunternehmen sind von der Umsatzsteuerpflicht befreit nach §19UstG,
dies muss jedoch auf der Rechnung vermerkt werden.
Umsatzsteuer für Regelunternehmer
Regelunternehmer:innen sind umsatzsteuerpflichtig.
Was ist die Umsatzsteuerpflicht?
Aufgrund der Umsatzsteuerpflicht muss jedes Unternehmen eine Steuer auf alle Leistungen und Produkte, die er verkauft, erheben. Eine Steuer ist bekanntlich eine Zahlung an den Staat, die dann verwendet wird, um staatliche Aufgaben zu finanzieren. Das Unternehmen darf daher die erhobene Umsatzsteuer nicht behalten, sondern muss diese an das Finanzamt weiterleiten. Wir als Unternehmer:innen sind also der Mittelmann zwischen Staat und Verbraucher. Die Weiterleitung der Umsatzsteuer an das Finanzamt erfolgt über die Umsatzsteuervoranmeldung, die jedes Unternehmen in der Regel quartalsweise beim Finanzamt abgeben muss.
Wie muss ich die Umsatzsteuer erheben?
Um die Umsatzsteuer vom Verbraucher zu verlangen, muss sie auf deiner Rechnung verzeichnet werden. Du listet also zuerst das Produkt oder die getätigte Leistung auf und berechnest dann darauf die USt.
Um die Umsatzsteuer weiterzuleiten, musst du beim Finanzamt eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben. Falls du dich damit mehr auseinandersetzen möchtest, lies am besten den Beitrag zur Umsatzsteuervoranmeldung durch.
Ein Vorteil für dich als Regelunternehmer:in ist, dass du die von dir verlangte Umsatzsteuer mit der von dir gezahlten Umsatzsteuer gegenrechnen kannst.
Das ist der sogenannten Vorsteuerabzug.
Wie hoch ist die Umsatzsteuer?
Man unterscheidet zwischen dem regulären und dem ermäßigten Umsatzsteuersatz.
Regulär werden 19% Umsatzsteuer erhoben (§12 Abs. 1 UStG). Das gilt für alle Leistungen und Produkte, die nicht unter den ermäßigten Steuersatz fallen oder sogar Umsatzsteuerfrei sind.
Der Ermäßigte Umsatzsteuersatz beträgt 7%. In §12 Abs.2 UStG gibt es eine Auflistung der Leistungen, die diesem Ermäßigten Steuersatz unterliegen. Hier geht es zB um lebende Tiere, Pflanzen, Zahntechnikerleistungen, Eintritt für künstlerische Vorführungen, gemeinnützige Zwecke, Beförderung von Personen, etc.
Es gibt außerdem Umsatzsteuerfreie Leistungen nach §12 Abs.3 UStG wie bspw. derzeit die Installation von Photovoltaikanlagen.
Diese Auflistungen ändern sich öfter als das sonst gängige Umsatzsteuer-Gesetz, hier also am besten immer das Datum des darüber gelesenen Artikels beachten oder selbst die Gesetzestexte anschauen, um falsche Umsatzsteuerangaben zu vermeiden.

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Disclaimer: Dieser Beitrag ist keine Rechtsberatung und soll nicht als solche aufgefasst werden. Es ist lediglich eine Zusammenfassung selbst recherchierter und erarbeiteter Informationen. Mehr Informationen findest du auf der Seite "Haftungsausschuss".
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